Welche Schutzbrille ist die Richtige?
Die Schutzbrille ist ein wichtiger Sicherheits- und Schutzausrüstungsgegenstand für Arbeitnehmer. Sie schützen die
Augen vor schädlichen Umwelteinflüssen, insbesondere vor direkter Beschädigung, durch herumfliegende Partikel oder
Strahlung. Die verschiedenen Modelle unterscheiden sich in Bezug auf Design, Komfort und Schutzfunktion. Bei der
Wahl der richtigen Brille, müssen immer unterschiedliche Faktoren, wie Einsatzzweck, Ort, Begebenheit und
Tragekomfort berücksichtigt werden. Zusätzlich sollte mittels einer Gefährdungsbeurteilung ausgewählt werden, wann
welche Brille getragen wird.
Wo werden Schutzbrillen eingesetzt?
Mechanische Tätigkeiten wie Schleifen, Sägen, Fräsen, Bohren oder Steinschnitt sind typische Arbeiten, bei denen das
Tragen einer Schutzbrille Pflicht ist, da das Eindringen von Fremdkörpern zu Reizungen und teilweise sogar schweren
Verletzungen führen kann.
Wo mit chemischen Stoffen, wie Säuren, Gasen oder Lösungsmitteln gearbeitet wird, muss ebenfalls eine Schutzbrille
getragen werden. So kommen speziell für diese Stoffe konzipierte Brillen vor allem in Laboren, in der
Chemieindustrie oder Reinigungsfirmen zum Einsatz.
Bei optischen Gefährdungen durch UV-Strahlung oder Laserstrahlen sollten unbedingt durch Schutzbrillen getragen
werden. Ist das Auge schutzlos und dauerhaft solchen Einflüssen ausgesetzt, kann die Netzhaut unwiderruflich
geschädigt werden.
Bakterien und Viren sind eine weitere Gefahr für das Auge. In Laboren, wo mit solchen biologischen Gefahrenquellen
gearbeitet wird, ist das Tragen einer Schutzbrille gesetzlich vorgeschrieben.
Welche Kennzeichnungsarten gibt es für Schutzbrillen?
Wie alle Teile der Persönlichen Schutzausrüstung (PSA) unterliegen auch Schutzbrillen der PSA-Verordnung (EU)
2016/425. Auf Schutzbrillen finden sich zahlreiche Informationen, die in codierter Form dargestellt werden. Diese
Kennzeichnung ist sowohl auf dem Rahmen als auch auf den Sichtscheiben der Brille zu finden.
Schutzbrillen können je nach Art und Verwendungszweck unterschiedliche Kennzeichnungen aufweisen. Sie geben Auskunft
über den Hersteller, die Zertifizierung, den Typ und die Schutzstufe der Brille. Darüber hinaus können auch
Informationen zur Filterkategorie, zur optischen Klasse, Stoßfestigkeit, Belüftung und zur UV-Schutzklasse enthalten
sein. Diese Informationen sind wichtig für die Auswahl einer geeigneten Schutzbrille für den jeweiligen
Einsatzbereich.
Hier sind einige Beispiele von Kennzeichnungen, die man auf Schutzbrillen findet:
- CE-Kennzeichnung: Dies ist eine gesetzlich vorgeschriebene Kennzeichnung, die anzeigt, dass die Schutzbrille den
europäischen Normen entspricht und in der EU verkauft werden darf.
- EN-Kennzeichnung: Diese Kennzeichnung gibt an, dass die Schutzbrille den europäischen Normen entspricht. Die
Norm kann dabei je nach Art der Schutzbrille unterschiedlich sein (z.B. EN 166 für allgemeine Schutzbrillen, EN
170 für UV-Schutz).
- Filter-Kennzeichnung: Bei Schutzbrillen mit Filtern zur Absorption von bestimmten Strahlungsarten (z.B. UV,
Infrarot) gibt es eine Kennzeichnung, die angibt, welche Strahlung absorbiert wird.
- Hersteller- und Modellbezeichnung: Jede Schutzbrille sollte eine eindeutige Bezeichnung tragen, die den
Hersteller und das Modell angibt. Dies kann hilfreich sein, um die richtigen Ersatzteile zu finden oder bei
Rückrufaktionen.
- weitere Kennzeichnungen: Je nach Verwendungszweck können auf Schutzbrillen noch weitere Kennzeichnungen wie z.B.
optische Klasse, Stoßfestigkeit oder Belüftung angegeben sein.
Beispiel Rahmenkennzeichnung (Tragkörper):
Herstellerkennzeichnung |
U |
EN-Kennzeichnung |
EN 166 |
Mechanische Festigkeit |
FT |
EU-Zertifizierung |
CE |
Beispiel Scheibenkennzeichnung:
Schutzstufe |
1-2 |
Herstellerkennzeichnung |
U |
Optische Klasse |
1 |
Mechanische Festigkeit |
FT |
Zusatzanforderungen |
KN |
EU-Zertifizierung |
CE |
Welche DIN-Normen gibt es bei Schutzbrillen?
Selbstverständlich erfüllen alle unsere Produkte die erforderlichen Normen und Standards. Schutzbrillen, Überbrillen, Vollsichtbrillen und Visiere für den Gesichtsschutz gehören zur Persönlichen Schutzausrüstung,
für die nachfolgende europäische Normen gelten.
EN 166 – Persönlicher Augenschutz
Die europäische Norm DIN EN 166 beschreibt alle Anforderungen an den persönlichen Augenschutz im Allgemeinen.
Schutzbrillen nach DIN EN 166 bestehen aus Brillenkörper und Sichtscheiben, die in den Folgenormen nach
Sicherheits-Sichtscheiben und Sichtscheiben mit Filterwirkung aufgeteilt sind.
DIN EN 169 – Schutz bei Schweißerarbeiten
Die Kennzeichnung EN 169 legt Anforderungen an Filterscheiben für den Augenschutz beim Schweißen fest. Sie besagt,
dass Filterscheiben für den Augenschutz beim Schweißen eine bestimmte optische Dichte aufweisen müssen, um die Augen
des Schweißers vor schädlichen UV- und IR-Strahlen zu schützen.
Wichtig zu beachten ist dabei, dass die Kennzeichnung EN 169 nur eine von vielen Normen ist, die für den Schutz bei
Schweißerarbeiten gelten. Je nach den spezifischen Anforderungen und Risiken des Arbeitsplatzes können weitere
Normen und Standards relevant sein, um den bestmöglichen Schutz zu gewährleisten.
DIN EN 170 – UV-Schutzfilter
In den Produkt-Sonderanforderungen der DIN EN 170 werden Schutzstufen und Transmissionsanforderungen für
UV-Schutzfilter festgelegt. Durch zu langes Einwirken von UV-Licht auf die Linse des Auges kann diese ihre
Transparenz verlieren, was möglicherweise Sehbeeinträchtigungen oder Sehverlust zur Folge hat.
Schutzbrillen-Scheiben nach EN 170 erfüllen daher Leistungsanforderungen, die das Auge bei gefährdenden Arbeiten vor
ultravioletter Strahlung schützen.
DIN EN 172 – Sonnenschutzfilter für den betrieblichen Gebrauch
Unter den Sondernormen des persönlichen Augenschutzes beschreibt die DIN EN 172 die Anforderungen an die
physikalischen Eigenschaften von Filtern, die zur Dämpfung von Sonnenstrahlen im betrieblichen Gebrauch eingesetzt
werden. Für den betrieblichen Gebrauch der Sonnenschutzfilter müssen zusätzlich die allgemeinen Anforderungen an den
persönlichen Augenschutz nach DIN EN 166 erfüllt sein. Je nach Einsatzbereich kann der Sonnenschutzfilter nach DIN
EN 172 entweder in Brillen als eingesetzter Filter oder auch als einzelner Filter verwendet werden.